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PDF: | ISBN 978-3-89797-757-0 / EUR 22.99 |
EPUB: | ISBN 978-3-89797-756-3 / EUR 22.99 |
Dieses Buch stellt konkrete Anwendungen der Feldtheorie in der klinischen Praxis vor. Es richtet sich an Psychotherapeut*innen, die mit depressiven Klient*innen arbeiten und konzentriert sich insbesondere darauf, wie sich die Arbeit mit depressiven Klienten auf die Therapeuten selbst auswirkt. Wie können Therapeut*innen bei dieser anspruchsvollen Arbeit für sich selbst sorgen? Wie lassen sich diese Erkenntnisse sinnvoll als Teil der beruflichen Entwicklung nutzen?
Das Buch basiert auf den Ergebnissen qualitativer Forschung, der langjährigen Erfahrung des Autors und theoretischen Konzepten zur Beschreibung der Psychopathologie aus der humanistisch-existentiellen Perspektive der Gestalttherapie. Therapeut*innen erleben selbst die Dynamik des depressiven Erlebens sowie die selbsterhaltende Tendenz, der Depression durch aktive therapeutische Interventionen zu entkommen.
Das Buch beschreibt die paradoxe Arbeitsweise: Therapeut*innen verändern ihre eigene Erfahrung in der Gegenwart depressiver Klient*innen. Die Erfahrung der Anwesenheit des anderen ermöglicht es den Klient*innen, den mit der Depression verbundenen Schmerz zu erleben und zu verarbeiten.
Dabei werden Klient*innen und der TherapeutInnen „als Prozesse [betrachtet], die aus der Strömung entstehen, die das Feld in jedem Moment organisiert“. „Das Leiden der an der Situation Beteiligten ist eine individuell empfundene Manifestation der Tendenz der Situation, sich natürlich zu entwickeln.“
»Jan Roubals Buch ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Es betrachtet ‚Depression‘ ausgehend von der Perspektive der Therapeut*in, denn die Ohnmacht der depressiven Klient*innen können Therapeut*innen sich ebenfalls ohnmächtig fühlen lassen. Hier wird unterhaltsam und kurzweilig beschrieben, wie Therapeut*innen mit eigener Ohnmacht umgehen können, ohne sich mit Klient*innen im Abwärts des Depressionstrudels zu verlieren.
Besonders ist auch, dass die Dynamik zwischen Klient*in und Therapeut*in als ein Phänomen des Feldes im gestalttherapeutischen Sinne beschrieben wird: beide sind Akteure im depressiven Feld. Die depressive Situation erfasst in ihrer Dynamik gleichermaßen Klient*innen und Therapeut*innen. Kreative Handlungsoption kann dann nur ein sich Einlassen auf diese Dynamik sein, um den Kräften des Feldes Raum zu einer Neuorientierung zu lassen. Vor allem diese beiden Aspekte verleihen dem Buch seine Originalität. Es ist daher unbedingt lesenswert.«
(Olaf Zielke, ehemaliges Vorstandsmitglied Deutsche Vereinigung für Gestalttherapie e.V.)
Aus dem Inhalt
Der Autor
Jan Roubal, MD, PhD, a. o. Professor Masaryk-Universität in Brünn/Tschechien, wo er auch im Zentrum für Psychotherapieforschung arbeitet. Er ist als Psychotherapeut und Psychiater tätig und gründete die Ausbildung in Psychotherapie-Integration und die Ausbildung ‚Gestalt Studia‘ in der Tschechien; er ist auch international als Psychotherapie-Ausbilder und Supervisor tätig. Von ihm erschien im selben Verlag Gestalttherapie in der Klinischen Praxis. Von der Psychopathologie zur Ästhetik des Kontakts, und er ist Mitherausgeber von Current Psychotherapy und Towards a Research Tradition in Gestalt Therapy.